1989

Dem GRIPS Theater gelingt ein weiterer großer, bewegender  Bühnenerfolg: auf Basis des Buches von Inge Deutschkron »Ich trug den gelben Stern« wird das Leben und Überleben von ihr und ihrer Mutter im nationalsozialistischen Berlin der 30er und 40er Jahre erzählt. Auf den Tag genau 51 Jahre nach der Reichsprogromnacht, den Naziüberfällen auf jüdische Geschäfte und Synagogen, fällt -unerwartet- die Berliner Mauer. Alles ist plötzlich anders. Die Sensation einer  Ausstellung von jungen DDR-Künstlern in Westberlin wird von den Ereignissen überrollt. Sehstern kippt kurzerhand das ursprünglich »seriös« gestaltete Ausstellungsmotiv und entscheidet sich für ein aus der Reihe tanzendes Provisorium. Dem Essener Folkwangmuseum ist es eine Archivierung wert. In eigener Produktion stellt Sehstern ausgestanzte Postkarten her, die im Wendejahr reißend Absatz finden.